Epilieren – auch im Intimbereich?

Fragt man Frauen oder Männer, was sie vom Epilieren im Intimbereich halten, so werden einige vehement den Kopf schütteln. Zu groß ist die Angst vor Schmerzen und Verletzungen. Andere wiederum schwören auf elektrische Epilierer. Denn die Glattheit der Haut bleibt wesentlich länger erhalten, als bei der Intimrasur.

In diesem Artikel werden alle Aspekte, die beim Epilieren der Schamhaare von Bedeutung sind, ausführlich dargelegt.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise eines Epiliergeräts

Das Epiliergerät, das oft nur als Epilierer bezeichnet wird, ähnelt rein äußerlich einem herkömmlichen Elektrorasierer. Die Funktionsweise ist aber ganz anders.

Ein elektrischen Rasierapparat besteht aus Klingen. Der Epilierer dagegen ist mit einer Vielzahl von kleinen Pinzetten bestückt. Je nach Modell sind bis zu 50 Pinzetten verarbeitet.

Das Epiliergerät wird an die Haare gebracht und gegen die Haarwuchsrichtung bewegt. Durch das rotierende Pinzettensystem werden die Haare an der Wurzel herausgezupft und entfernt.

Epilieren im Intimbereich - nicht ohne Vorbereitung!

Die Intimzone gehört zu den empfindlichsten Körperstellen, da sie überdurchschnittlich viele Nervenzellen aufweist. Durch die richtige Vorbereitung kann das Schmerz-Niveau beim Epilieren reduziert und die Erfolg maximiert werden:

  1. Keine zu langen Haare epilieren – vorher kürzen
    Am besten werden Intimhaare vom Epiliergerät erfasst, die zwischen 2 und 5 Millimeter lang sind.
    Deshalb sollten längere Haare so weit, wie notwendig, vor dem eigentlichen Epilieren gekürzt werden. Dazu empfiehlt es sich, eine Schere oder einen Trimmer zu nutzen. Einige Epiliergeräte verfügen auch über einen Trimmer-Aufsatz.
    Nicht zu vergessen: Je kürzer die Haare sind, desto weniger schmerzhaft ist die Epilationsprozedur.
  2. Lauwarm baden oder duschen – mit Peeling
    Die Haut wird dadurch gereinigt und entspannt sich. Die Poren werden geöffnet und die Härchen lassen sich leichter herauszupfen. Es empfiehlt sich dabei, ein Duschgel mit Haut Peeling zu benutzen.
    Man sollte auch darauf achten, nicht zu heiß zu duschen oder zu baden, weil sonst die Haut austrocknet. Denn trockene Haut wird beim Epilieren zu sehr strapaziert.
  3. Bei Trocken-Epilation: Haut abtrocknen
    Nach dem Duschen bzw. dem Vollbad sollte die Haut abgetrocknet werden, das sie für die Trocken-Epilation nicht zu feucht sein darf.
    Dieser Punkt entfällt natürlich bei einer Nass-Epilation.

Nach der Epilation: Haut beruhigen

Beim Epilieren werden die Schamhaare an der Wurzel herausgerissen. Mit einer Gegenreaktion des Körpers für eine derartige Aktion ist zu rechnen. Die Haut wird gereizt und zeigt unter Umständen auch Hautreaktionen.

Um die Haut zu beruhigen sowie Pickeln und eingewachsenen Haare vorzubeugen, sollte die Haut nach dem Epilieren mit einem kühlenden Gel oder einer Feuchtigkeitscreme behandelt werden.

Nach dem Epilieren sollte man das Tragen von enganliegender Kleidung vermeiden. Diese begünstigt Hautreibungen und damit potentiell Hautrötungen und -reizungen.

Deshalb empfiehlt es sich, die Epilation am Abend durchzuführen. Nicht zuletzt kann sich die gereizte Haut über Nacht wieder beruhigen und regenerieren.

Epilieren testen - auf Nummer sicher gehen

Bevor man großflächig den Intimbereich mit dem Gerät behandelt, sollte man zunächst nur einen kleinen Teil epilieren. Danach sollte man abwarten, ob eine Hautirritation nach dem Epilieren auftritt. Wenn alles gut verläuft, dann kann man mit dem Epilieren der Gesamtfläche  fortfahren.

Epilieren aber richtig - eine Anleitung

  1. Richtigen Zeitpunkt wählen
  2. Haut entspannen – Peeling
  3. Haut kühlen
  4. Mit der einen Hand Hautbereich straffen
  5. Mit der anderen Hand Epilierer langsam über die Haut bewegen
  6. Gegen die Haarwuchsrichtung
  7. Nachbehandlung der Haut

 

Nass- versus Trocken-Epilation: die richtige Wahl treffen

Lieber nass oder trocken epilieren? Das ist für viele eine Frage der Bequemlichkeit und der bis dato gemachten Erfahrungen.

Für das Nass-Epilieren spricht auf jeden Fall, dass es weniger schmerzhaft ist. Warmes Wasser weitet die Poren und macht die Haut weicher. Dies führt zu einer Entspannung des Intimbereichs und das Epilieren geht dann etwas einfacher von der Hand. Deshalb ist diese Variante gerade für Epilier-Anfänger zu empfehlen.

Viele bevorzugen die Trocken-Epilation. Sie ist effektiver und geht schneller.

Modelle aus der Preis-Oberliga verfügen meist über die Nass/Trocken-Technologie. Sie können als nass oder trocken betrieben werden.

Anwendungsbereich

Der Epilierer kann im Prinzip für alle Körperbereiche (außer dem Kopf) angewandt werden:

Arme, Brust, Bauch, Achseln, Rücken, Po, Intimbereich, Beine.

Der klassische Anwendungsbereich des Epilierer sind mit Sicherheit die Beine der Damenwelt. Die Anwendung in den sensitiven Zone wie in der Bikini-Zone oder im Intimbereich kann schmerzhaft sein, vor allem bei der ersten Anwendung. Dies ist auch vom individuellen Hauttyp abhängig.

 

Nebenwirkungen

Nach der Epilation kann es zu Hautreizungen und im schlimmsten Fall zu Entzündungen kommen. Großflächige Rötungen und rote Punkte können ein Indiz dafür sein.

Deshalb ist es sehr empfehlenswert, vor der Epilation ein Peeling durchführen. Nach dem Epilieren sollte die Haut mit einer Feuchtigkeitscreme oder -lotion behandelt werden.

 

Kaufberatung

Worauf sollte man beim Kauf eines Epiliergeräts achten? Nachfolgend sind die relevanten Ausstattungsmerkmale eines Epilierers ausführlich dargestellt:

1. Anzahl Pinzetten

Je mehr Pinzetten ein Epiliergerät aufweist, desto mehr Schamhaare können bei einem Durchgang gezupft und entfernt werden.

Je nach Modell sind 20 bis 50 Pinzetten enthalten, wobei mehr Pinzetten beim Epilieren als besser gilt. Warum ? Je mehr Pinzetten enthalten sind, desto mehr mehr Haare werden pro Durchlauf erfasst.

Allerdings ist das Ziepen höher als bei Geräten mit weniger Pinzetten.

2. Geschwindigkeitsstufen

Das Epiliergerät sollte über (mindestens) 2 Geschwindigkeitsstufen verfügen. Eine moderate Geschwindigkeit, die eine sanfte Epilation durchführt, ist gerade für Einsteiger zu empfehlen.

Und eine schnellere Geschwindigkeit, die die Epilation gründlicher durchführt, kann von den bereits erprobten Nutzern angewandt werden.

3. Nass- und Trocken Modus

Epiliergeräte, die sowohl im Trockenen als auch unter Wasser eingesetzt werden können, sind flexibler in der Anwendung als die reinen Trocken-Epilierer.

Nass-Epilierer können in der Badewanne oder auch unter der Dusche eingesetzt werden. Bei der Nass-Epilation kann die Haut mit Wasser oder Duschgel vorbehandelt werden. Die Haut und Haare werden weicher. Die Epilation verläuft dann weniger schmerzhaft. Außerdem lassen sich dadurch die abgelösten Haare sofort mit lauwarmen Wasser abspülen.

Ob eine sogenannte Wet & Dry Funktion vorliegt, wird vom Hersteller extra gekennzeichnet. Dieser Gerätetyp rangiert in der Regel in der oberen Preisklasse.

4. Kabel versus Akku-Betrieb

Epiliergeräte mit einem Akku erlauben, eine bequeme Handhabung ohne lästiges Kabel. Man kann entspannt unter der Dusche und in der Badewanne epilieren.
Falls der Epilierer nur den Kabel-Betrieb vorsieht, dann bleibt nur der Weg der Trockenepilation übrig.

5. Verschiedene Aufsätze

Viele heute angebotene Epiliergeräte verfügen über eine ganze Reihe an Aufsätzen, die das Epilieren angenehmer machen. So kann mit einem Aufsatz, das Gerät in einen Trimmer oder Rasierer verwandelt werden. Außerdem verfügen einige Geräte über Peeling-Bürsten, spezielle Aufsätze für die Bikini- und Achselzone oder Massage-Aufsätze.

6. Massagefunktion

Einige Modelle besitzen eine Massagefunktion. Diese soll das Epilieren angenehmer machen und die Schmerzen reduzieren. Aus Sicht der Gründlichkeit ist diese Funktion allerdings kein Muss, wenn auch sinnvoll.

7. Mit Licht geht es besser

Epiliergeräte mit Beleuchtung tragen dazu bei, dass auch kein Haar bei der Epilation vergessen wird. Eine sinnvolles Feature, vor allem wenn man schlecht einsehbare Körperstellen epiliert.

8. Schwenkbarer Kopf

Die Epilation kann für den gesamten Körper eingesetzt werden. Für den Intimbereich ist aber noch zusätzlich wichtig, dass das Gerät einen schwenkbaren Kopf besitzt. Auf diese Weise kann sich das Gerät auch an schwer zugänglichen Körperstellen wie die Bikini- und Intimzone an die Körperkonturen anpassen.

9. Minimale Haarlänge

Damit ein Schamhaar überhaupt von einem Epiliergerät gezupft werden kann, muss es bei den meisten Geräten eine Länge zwischen 2 und 5 mm aufweisen.

Einige Geräte können aber schon Haare zupfen, die eine Größe von 0,5 mm haben.

 

Vorteile der Epilation

1. Langanhaltende Glattheit

Durch die Epilation werden die Haar an der Wurzel entfernt. Deshalb benötigen die Haare längere Zeit, um wieder nachzuwachsen. Die Haut fühlt sich lange glatt an.

Die Wirkung der Epilation hält bis zu vier Wochen. Die Haare wachsen bei regelmäßiger Epilation feiner und weicher nach.

2. Epilieren ist hautschonend

Das hört sich erst mal widersprüchlich an: tut weh und soll auch noch hautschonend sein? So oder so ähnlich, wird man zunächst auf diesen Vorzug reagieren.

Hautschonend ist das Epiliergerät deswegen, weil die Pinzetten bei der Haarentfernung nicht an der Haut ziehen, sondern an den Haaren. So bleibt die Haut weitestgehend von der Prozedur verschont.

3. Auf lange Sicht geringere Kosten

Wer sich für das Epilieren entscheidet, hat zunächst hohe einmalige Einstiegskosten. Ein Epiliergerät ist deutlich teuer als Rasierer und Klinge, Enthaarungsmittel oder Waxing-Tube.

Langfristig gesehen ist es dennoch günstiger. Warum? Ein Epilierer hält viele Jahre. Eine Rasierklinge sollten sie nach einer Anwendung entsorgen. Auch bei einer Enthaarungscreme oder einer Waxing-Tube verhält es sich analog. 

Nachteile der Epilation

1. Epilationsschmerz

Gerade wenn die Epilation das erste Mal durchführt, wird die Prozedur als schmerzhaft empfunden. Manche Frauen verzichten beim Entfernen der Beinhaare auf ein Epiliergerät, weil sie das Verfahren als zu schmerzhaft empfinden. In diesem Fall sollte man auch auf die Epilation des Bikini- und Intimbereichs verzichten, da die erogenen Zonen noch viel empfindlicher reagieren

2. Rote Pickel und Hautirritationen

Trotz guter Vor- und Nachbereitung können Hautirritationen nach dem Epilieren auftreten. Deshalb empfiehlt es sich die Epilation abends durchzuführen. So bleibt genügend Zeit bis zum nächsten Morgen, zum Abklinken der Hautirritation. Rote Punkte und Pickel treten bisweilen nach dem Epilieren auf. Zur Vorbeuge sollte die Haut deshalb nach der Epilation mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt werden.