50 % der Frauen tragen im Intimbereich immer „blank“. Und weitere 26 % entfernen ihr Schamhaar ab und an. 

Bei den Herren der Schöpfung bevorzugen 19 % permanent keine Intimbehaarung. Und weitere 22 % entfernen diese gelegentlich.

Die Zahlen stammen aus einer Studie, die an 1100 Studenten an zwei Universitäten in den Vereinigten Staaten durchgeführt wurde.

 

Doch wie lassen sich Schamhaare entfernen?

 

Es gibt eine ganze Reihe von Methoden, mit denen sich mehr oder weniger gut die Schamhaare entfernen lassen.

In diesem Artikel wird ein Überblick über alle gängigen Methoden gegeben, die in der Praxis bei der Schamhaarentfernung zur Anwendung kommen – mit ihren Vor- und Nachteilen.

 

Methoden zur Schamhaarentfernung im Überlick

I. Rasur

Rasur

Wie funktioniert es? Rasierschaum oder -gel auf die Haut auftragen und die Haare mit einem Nassrasierer  in und gegen Haarwuchsrichtung entfernen. Genau genommen wird das Haar nicht entfernt, sondern „nur“ gekürzt.

Dauerfaktor: Glatt unmittelbar nach der Rasur. Bereits einige Stunden nach der Rasur „erste Stoppeln“. Tägliche Anwendung notwendig, falls man es dauerhaft glatt wünscht.

Zeitaufwand: 5 bis 15 Minuten.

Kosten: Anfangskosten für Rasier: ca. 10 €. Folgekosten: unter 10 € Rasierklingen im Monat, je nach Anwendung und Klingenwechsel. Außerdem fallen Zusatzkosten für Rasierschaum oder Rasiergel an.

Schmerzfaktor: Die Rasur selbst verursacht keine Schmerzen. Es sei denn man zieht sich eine Schnittwunde zu.

Gesundheitliche Risiken: Bei einem Schnitt kann in schlimmstenfalls eine Infektion drohen. Deshalb sollte man nach einem Schnitt die Stelle desinfizieren. Leichte Rötung möglich. Eingewachsene Haare und Pickel möglich.

Nachbehandlung: Creme gegen Pickel, After-Shave-Balsam

Vorteil: einfach, kostengünstig,schmerzfrei,geringe Kosten

Nachteil: Glatte Haut nur von kurzer Dauer. Prozedur muss fast täglich wiederholt werden.

II. Enthaarungscreme

Wie funktioniert es? Die Creme wird auf die Schamhaare aufgetragen. Einige Minuten einwirken lassen. Anschließend die aufgeweichten Haare mit Hilfe eines (beiliegenden) Spatels entfernen.

Dauerfaktor: Glatte Haut nur unmittelbar nach der Anwendung. Haare werden nicht an der Wurzel entfernt. Je nach Haartyp „hält“ die Glattheit etwa 3 bis 7 Tage.

Zeitaufwand: circa 30 Minuten.

Schmerzfaktor: keine Schmerzen

Gesundheitliche Risiken: Die Cremes enthalten reizende Wirkstoffe. Hautirritationen und allergische Reaktionen können dadurch ausgelöst werden.

Vor der Anwendung: Creme in der Armbeuge auftragen. Nach der Einwirkzeit gemäß Packungsbeilage abwaschen. 24 Stunden auf allergische Hautreaktion beobachten.

Nachbehandlung: Pflegecreme auftragen, um die Haut zu beruhigen.

Kosten: ca. 10 Euro pro Monat

Weitere Details: siehe hier

Produkte: siehe Bestseller Liste

III. Brasilian Waxing

Brasilian Waxing

Wie funktioniert es? Bei dieser aus Brasilien stammende Methode werden die Schamhaare mit Hilfe von Warmwachs entfernt. Das Wachs wird mit einem Spachtel auf die zu enthaarenden Körperstellen aufgetragen. Man lässt es einige Sekunden trocknen und sich verhärten. Anschließend werden die Haare, samt Wurzeln, in einem Ruck herausgerissen.

Dauerfaktor: Mehrere Wochen (2 bis 4), da die Haare an der Wurzel entfernt wurden. Bei regelmäßiger Durchführung wachsen weniger und feinere Haare nach.

Schmerzfaktor: sehr schmerzhaft, da die Haare an den Wurzeln ruckartig herausgerissen werden.

Gesundheitliche Risiken: Das Risiko eingewachsener Haar ist groß.

Durchführung: Diese Methode sollte ausschließlich durch einen Profi durchgeführt werden.

Zeitaufwand: zwischen 15 und 45 Minuten

Kosten: 25 bis 35 €, alle 5 bis 6 Wochen

Nachbehandlung: Regelmäßiges Peeling der Haut, um die Gefahr eingewachsener Haare zu mindern.

Sonstiges: Es gibt verschiedene Varianten des Brazilian Waxing:

  • Hollywood-Cut: alle Haare inklusive Po-Falte werden entfernt
  • Landing-Strip: Schmaler Streifen auf dem Venushügel bleibt übrig.
  • Bikini-Waxing: nur die Schamhaare in der Bikini-Zone werden entfernt.

IV. Sugaring (Halawa)

Sugaring (Halawa)

Wie funktioniert es? Bei diesem Verfahren wird eine erwärmte Zuckerpaste auf die zu enthaarende Körperstelle gestrichen und in Wachstumsrichtung abgezogen.

Dauerfaktor:  haarfreie Zeit etwa 3 bis 6 Wochen (nach mehrfacher Anwendung). Zu Beginn etwa 1 bis 2 Wochen.

Zeitaufwand: zwischen 15 und 45 Minuten

Schmerzfaktor: Bei der ersten Behandlung schmerzhaft, da die Haare an der Haarwurzel entfernt werden. Je mehr Behandlungen durchgeführt werden, desto schmerz-resistenter wird man.

Gesundheitliche Risiken: Hautirritationen und Mikroentzündungen (rote Punkte)

Kosten:   zwischen 1 und 10 € monatliche Kosten bei Selbstanwendung. Im Beauty- bzw. Cosmetic-Shop ab ca. 40 €.

Vorteile:

  • langanhaltende Glattheit
  • Zuckerpaste enthält keine Zusatzstoffe,  rein „biologisch“
  • keine allergischen Reaktionen
  • auch für empfindliche Haut geeignet

Wann sollte man auf Sugaring verzichten?  Bei Sonnenbrand,Hautentzündungen, Neurodermitis, Schuppenflechte,

V. Epilierer

Funktionsprinzip: Rein äußerlich ähnelt der Epilierer einem Rasierapparat. Im Innern besteht allerdings aus rotierenden Walzen, mit deren Hilfe die Haare samt Wurzeln herausgerissen werden.

Schmerzfaktor: im allgemeinen hoch. Festere Haare verursachen stärkere Schmerzen als dünnere Härchen.

Gesundheitliche Risiken: Hautirritationen und Rötungen. Gefahr eingewachsener Haare.

Dauerfaktor: Etwa 2 bis 4 Wochen hält die Epilation an. Dies hängt davon ab, wie fest und dunkel die Schamhaare sind. Und wie oft man bereits eine Epilation durchgeführt hat. Mit der Zeit lässt  das Schmerzempfinden nach.

Voraussetzungen: Die Haarlänge sollte etwa zwischen 3 mm und etwa 1 cm betragen. Falls die Haare kürzen sind, greifen die Walzen des Epiliergeräts nicht. Falls die Haare länger sind, sollten diese zunächst gekürzt werden.

Kosten: Einmaliger Anschaffungspreis zwischen ca. 30 und 100 €.

Geräte: eine gute Orientierung erhält man über die Epilierer-Bestenliste.

Weitere Details: siehe hier.

Alternative: Ein Elektrorasierer für Körperhaare – auch Bodygroomer genannt, ist eine weniger schmerzhafte Alternative zum Epilierer.

Die Wahl der Qual oder die Qual der Wahl?

Schamhaare können also auf ganz verschiedene Art und Weise entfernt werden.

Für welche Methode man sich letztendlich entscheidet, hängt maßgeblich von den eigenen Präferenzen ab. 

Wer sehr schmerzempfindlich ist, wird vermutlich auf den Klassiker „Intimrasur“ zugreifen. Diese ist relativ schmerzfrei und schnell durchzuführen. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass man etwa alle zwei Tage zur Rasierklinge greifen muss. Insofern man auf einen glatten Intimbereich Wert legt.

Wer eine längere Glattheit im Intimbereich wünscht und vor (anfänglichen) nicht zurückschreckt, kann die Sugaring, das Brasilian Waxing oder auch den Epilierer zur Anwendung bringen. 

Auch eine Kombination zweier Methoden kann sinnvoll sein. So kann man den gut sichtbaren und leicht erreichbaren Teil des Intimbereichs rasieren oder epilieren. Den Anus-Bereich dagegen mit einer Wachsmethode wie Sugaring oder Brasilian Waxing  behandeln.

 

Wo befinden sich Schamhaare am Körper?

Bei den Männern sind folgende Bereiche des Genitalbereichs betroffen:

  • der Penisschaft
  • der Hodensack
  • der Analbereich: Anus und Damm (Bereich zwischen After und Hodensack) sowie die Po-Ritze
  • der Körperbereich oberhalb der Schambeinfuge 

Bei den Frauen sind folgende Haare im Genitalbereich vorhanden

  • die große Schamlippen
  • der Venushügel
  • die Bikini-Zone
  • das Perineum: Bereich zwischen Anus und den angrenzenden Teil der Schamlippe

Die Ausprägung der Schambehaarung ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Außerdem ist sie bei Frauen im Analbereich weniger stark ausgeprägt als bei Männern oder gar nicht vorhanden.

Weshalb werden Schamhaare entfernt?

Die (totale) Entfernung der Schamhaare hat sich in den letzten Jahrzehnten bei vielen Frauen und Männern  etabliert.

Was spricht für den intimen Kahlschlag? 

Die 5 häufigsten Gründe sind die nachfolgenden:

  1. Ästhetik und Schönheitsideal
    Ohne Intimbehaarung fühlt man sich „schöner“.
  2. Attraktivität
    Vor allem Frauen fühlen sich ohne Schamhaare attraktiver und weiblicher. 
  3. Hygiene und Sauberkeit
    Schamhaare werden als unhygienisch empfunden. Geruchsbildende Bakterien lassen sich auf den Schamhaaren schwieriger abwaschen als auf der blanken Haut. 
  4. Sexualität und Erotik
    Der Kontakt mit der glatten Haut im Intimbereich wird als erotischer empfunden. Die Schamhaare werden von einigen Frauen als störend empfunden.
  5. Sozialer Druck
    Insbesondere bei Teenagern kann sozialer Druck und kollektives Verhalten zum Entfernen der Schamhaare führen.

Probleme und gesundheitliche Risiken

Wenn auch das Trimmen und Entfernen von Schamhaaren stark im Trend liegt, birgt es auch gesundheitliche Gefahren.

Schnittverletzungen

Bei der Intimrasur kann es leicht zu Schnittwunden kommen. Vor allem, wenn man sich mit der Klinge an schlecht zugänglichen Körperstellen bewegt. Eingewachsene Haare, Pickel oder gar Entzündungen sind mögliche Folgen der Intimrasur.

Schmerzfaktor

Beim Brasilian Waxing, Sugaring und  elektrischen Epilieren ist die Entfernung der Schamhaare durchaus schmerzhaft. Denn bei diesen Methoden wird das Haar an der Haarwurzel entfernt, was mit entsprechenden Schmerzen verbunden ist.  

Hautreizungen und Entzündungen

Schamhaare verhindern, wenn sie vorhanden sind, dass  die Haut aufgrund von Reibung gereizt wird. 

Bei der Schamhaar-Rasur können kleine Wunden auftreten. Krankheitskeime können sich in einem feucht-warmen Intimzone leicht vermehren. Es kann zu Pickeln und Pusteln sowie zum Einwachsen von Haaren kommen. Im schlimmeren Fällen können sich Entzündungen und Infektionen oder auch Abszesse bilden. 

Auch bei den anderen Methoden zur Schamhaarentfernung können Hautreizungen und Entzündungen auftreten.

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